Gleitsichtglas - stufenlos scharfes Sehen

Gleitsichtgläser sind Brillengläser, die mehrere Sehschwächen in unterschiedlichen Sehdistanzen korrigieren. Die Fertigung der Gleitsichtgläser unterliegt der DIN EN ISO 8980.

Gleitsichtglas
Gleitsichtglas (Mehrstärkenglas)

Hersteller von hochwertigen Gleitsichtgläsern

Zu den bekanntesten Herstellern von hochwertigen Brillengläsern zählen

Wann und warum braucht man Gleitsichtgläser?

Im Laufe des Alters lässt bei fast allen Menschen die Sehkraft nach. Ursache ist die nachlassende Fähigkeit zur Akkommodation - die Augenlinse verfestigt sich. Man kann im Nahbereich nicht mehr scharf sehen. Man nennt das Alterssichtigkeit . Abhilfe schafft eine Lesebrille . Was aber, wenn man auch in der Entfernung nicht mehr scharf sehen kann, weil man kurzsichtig ist? Dann braucht man zwei Brillen - oder eine Mehrstärkenbrille. Gleitsichtgläser (sog. "Multifokalgläser") sind Mehrstärkengläser.

Zu den Mehrstärken-Brillen gehören die Bifokal- oder Trifokalbrillen, die mehrere Gläser unter einem Gestell vereinen. Die Brillengläser sind durch eine scharfe Kante voneinander getrennt, was auch von außen deutlich zu erkennen ist. Eleganter sind jedoch Gleitsichtbrillen (siehe auch: Gleitsichtbrille Sichtfeld ). Da der Übergangsbereich viele unterschiedliche Brechungswinkel zulässt, ist eine Gleitsichtbrille auch kurzfristig für den Einsatz vor dem Computer-Monitor geeignet. Für die dauerhafte PC-Arbeit ist jedoch eine Bildschirmarbeitsplatzbrille besser geeignet.

Die Fernsicht

Ungefähr die obere Hälfte des Brillenglases ist für die Fernsicht vorgesehen. Das Brillenglas korrigiert hier die Kurzsichtigkeit. Wenn der Patient nicht kurzsichtig ist, befindet sich in diesem Bereich ein Glas ohne dioptrische Wirkung.

Fernsicht-Zone des Gleitsichtglases
Fernsicht-Zone des Gleitsichtglases

Die Progressionszone

Der mittlere Bereich wird Progressionszone genannt. Dieser Bereich ist das eigentlich Besondere an einer Gleitsichtbrille. Denn die dioptrische Wirkung nimmt von oben (Übergang zur Fernsicht) langsam ab bis zu dem Wert für die Nahsicht. Wie breit die Progressionszone ist, hängt davon ab, um welche Art von Gleitsichtbrille es sich handelt und wie stark die Nahkorrektur sein muss. Bei einer normalen Gleitsichtbrille nimmt die Progressionszone etwa ein Viertel der Glashöhe ein. Bei Bildschirmbrillen ist der Bereich deutlich breiter - der obere Bereich für die Fernsicht ist kleiner. Deshalb kann man mit Bildschirmbrillen zwar optimal am Computer arbeiten, aber zum Beispiel nicht Autofahren. Das gilt auch für sogenannte "Nahkomfortbrillen".

Je dünner die Progressionszone, um so mehr Probleme macht das Sehen in den mittleren Distanzen - d.h. um so schwieriger ist die Eingewöhnung.

Progressionszone-Zone des Gleitsichtglases
Progressionszone-Zone des Gleitsichtglases

Die Progressionszone ist in der Regel links und rechts begrenzt. Das liegt daran, dass die optische Wirkung von Minuswerten (oben) auf Pluswerte (unten) übergehen muss. Diese Wölbung lässt sich schwer nach außen hin durchhalten, ohne das es zu merkwürdigen Effekten kommen würde. Anders formuliert: das Brillenglas würde "schief und krumm" aussehen, wenn die Progressionszone bis an die Außenseiten geht.

Das führt allerdings dazu, dass der Sichtbereich eingeschränkt ist. Man kann also mit einer Gleitsichtbrille nicht so gut aus den Augenwinkeln (Pupillen nach links oder rechts gerichtet) sehen. Auch an dieses eingeschränkte Sichtfeld muss man sich anfangs gewöhnen. Die technischen herstellungsverfahren sind inzwischen jedoch meist so gut, dass dieser "unscharfe Außensicht" nach der Eingewöhnung kaum noch bemerkt wird.

Die Nahsicht

Der untere Bereich des Gleitsichtglases ist wie bei einer Lesebrille für die Nahsicht optimiert. Die Nahwirkung setzt sich zusammen aus dem Dioptriewert für die Fernsicht (Sphäre im Brillenpass), von dem der Nahwert abgezogen wird. Im Brillenpass wird die Differenz in Dioptrien als "Nahzusatz" eingetragen (Add, Addition).

Nahsicht-Zone des Gleitsichtglases
Nahsicht-Zone des Gleitsichtglases

Nahkomfortgläser

Eine Nahkomfortbrille ist eine Art Zwischending zwischen Lesebrille und Gleitsichtbrille. Die Nahkomfortgläser decken Sehentfernungen zwischen 30 - 100 cm ab. Zum Vergleich: eine Lesebrille ist für Sehdistanzen von bis zu 50 cm geeignet. Eine Gleitsichtbrille ist für alle Entfernungen, also auch mehr als 100 cm geeignet. Eine Nahkomfortbrille ist eine Lesebrille und eine Bildschirmbrille in einem - und beim Nahkomfortglas gehen die Sehentfernungen ebenfalls stufenlos ineinander über.

Nahkomfort-Gleitsichtbrille
Nahkomfort-Gleitsichtbrille: gut geeignet für nahe Sehdistanzen
(untere Reihe: Vergleich zu anderen Gleitsichtbrillen-Designs)

Gleitsichtgläser bestellen

Gleitsichtgläser müssen individuell an die Augen angepasst werden. Dabei ist besonders auf den Abstand der Augen zur Nasenmitte zu achten. Dieser Wert ist im Brillenpass unter "PD" ("Pupillendistanz") eingetragen. Außerdem spielt der Wert "Add" ("Addition") für die Herstellung der Gleitsichtgläser eine wichtige Rolle.

Brillenpass
Der Brillenpass
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Gleitsichtbrille - einfache Erklärung

Siehe auch